Wer denkt in einer so natürlichen Umgebung wie dem Pferdestall schon an chemische Schadstoffe? Pferdebesitzer sind sich oftmals nicht bewusst, wie viele Chemikalien sie aufs Pferd sprühen, füttern oder einreiben. Ein Grund mehr, dass Du Dich für die natürliche Pferdepflege entscheidest.
Die meisten Pferde müssen heute eine gehörige Portion Chemie aushalten. All die chemischen Verbindungen haben Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Gesundheit, unabhängig davon, ob das Tier sie oral (über das Maul), perkutan (über die Haut) oder inhalativ (über die Atemwege) aufnimmt. Der Körper muss all die Stoffe verstoffwechseln, also chemisch so um- oder abbauen, dass sie nicht mehr schädlich und ausscheidbar sind. Das machen vor allem die Leber und die Haut.
Dabei sind nicht nur Pflegeprodukte ein Problem, sondern auch Futtermittel wie Getreide und Heu/Stroh. Darauf gehen wir in diesem Artikel nicht ein.
Logisch: Je mehr Stoffen diese Organe ausgesetzt sind, desto schädlicher. Doch welche Stoffe stecken wo drin, und wie pflegst Du natürlich?
Eine Zusammenfassung von Schadstoffen
Mähnensprays und Shampoos enthalten:
Mineralöle
Ist eine knappe Ressource mit zweifelhaftem Effekt. Es kommt in Form von Paraffinen vor. Es ist nicht nur problematisch für die Umwelt bei der Förderung und Verwertung, es kann zudem hautschädigend sein. Das Gel (Vaseline, Petroleum jelly, etc.) legt sich als abdichtende Schicht auf die Pferdehaut, so dass sie nicht mehr atmen kann.
Parabene
Oft als Konservierungsstoffe zu finden, am meisten verwenden Hersteller Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Isopropylparaben, Isobutylparaben. Die Substanzen stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen und hormonell zu wirken.
Silikone
Silikone legen sich wie eine undurchdringliche Schicht – wie ein Regenmantel - um Schweif und Mähne. Das erzielt einen sofortigen Glättungseffekt. Die Haare werden dann zwar toll kämmbar, allerdings blockiert das Silikon jeglichen Abtransport von Giftstoffen, oder die Aufnahme von „guten“ Stoffen. Leider lässt sich Silikon nicht so ohne weiteres wieder auswaschen, und mit jeder Wäsche lagert sich mehr Silikon im Fell ab.
Zudem sind Silikone noch oder nur schwer biologisch abbaubar und es ist nicht eindeutig geklärt, welche langfristigen Folgen der Masseneinsatz von Silikonen auf die Umwelt hat.
Tenside/Emulgatoren
Tenside sind waschaktive chemische Substanzen, die Schmutz leichter ablösen, indem sie das Wasser „weicher“ machen, also dessen Oberflächenspannung verringern. Natürliche Tenside sind aus natürlichen Rohstoffen wie tierischen und pflanzlichen Fetten oder Zucker hergestellt. Synthetische Tenside basieren auf synthethischen Rohstoffen wie Benzol, Olefinen oder Ethylenoxid.
Tenside wie Sodium-Lauryl-Sulfat (SLS), Sodium-Laureth-Sulfat (SLES) können die Haut austrocknen und Polyethylenclycol (PEG’s) machen die Haut durchlässiger für Giftstoffe und sind womöglich allergieauslösend. PEG-Derivate werden zudem häufig aus potenziell krebserregenden (und umweltschädlichen) Erdöl-Derivaten hergestellt.
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Pferdepflege: Wann ist Vorsicht geboten und wie pflege ich besser?
Wenn wir einen Tipp in Sachen Pferdepflege geben können: Fehl am Platz ist, was nicht nötig ist. Und wenn Du Pflegeprodukte hernimmst, dann natürliche. Doch wie weisst Du, welche Produkte gut und welche schädlich sind? Hersteller sind nämlich nicht verpflichtet, alle Inhaltsstoffe anzugeben: Tierpflegeprodukte werden vom Gesetz als Chemikalien angesehen. Beim Menschen ist es anders, da sind es Kosmetika. Der Unterschied ist, dass man in Chemikalien nur die aktiven Inhaltsstoffe deklarieren muss. Entsprechend bringen Hersteller Warnhinweise an, die sind meistens jedoch nur klein gedruckt.
Bezeichnungen wie „naturell“, „natürlich“, „natural" sind ebenso wenig geschützt und jeder kann sie verwenden wie er möchte, auch wenn das Produkt nur aus synthetisch hergestellten Stoffen besteht.
Deshalb ist umso wichtiger, dass Du Dir die Inhaltsstoffe genau anschaust. Wenn auf der Verpackung nichts steht oder ein Hersteller keine Angaben zu den Inhaltsstoffen machen will, solltest Du hellhörig werden.
Oft wandern billige synthetische Stoffe in die (gar nicht billigen!) Pflegeprodukte, die niemals an die Qualität eines Originalstoffs oder einer natürlichen Substanz herankommt.
Grundsätzlich gilt: Je natürlicher die Zusammensetzung, desto besser. Für uns, die Tiere und die Umwelt. Punkt. Die beste Gesundheitsvorsorge für Dein Pferd ist sowieso das regelmässige Putzen. Auch darüber liest Du mehr in unserem E-Book.
Wir sind uns nämlich sicher, dass natürliche Produkte ihren konventionellen Geschwistern locker das Wasser reichen können.
Anmerkung: Wenn Dein Pferd krank ist, braucht es vielleicht Medikamente. Wir verteufeln keinesfalls die tierärztliche Betreuung, sondern stehen vorbeugend für eine natürliche Pferdepflege ohne hässliche Zusätze.
Wie pflegst Du Dein Pferd? Bist du schon auf eine natürliche Pferdepflege umgestiegen?
Schreib mir, oder hinterlass einen Kommentar.
Bis nächste Woche, Nicole
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