Magengeschwüre sind ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Tierärzte als auch Pferdebesitzer vor große Herausforderungen stellt. Während viele sich auf herkömmliche Medikamente wie Omeprazol verlassen und dabei teils verheerende Nebenwirkungen in Kauf nehmen, können natürliche Alternativen vergleichbare Wirkungen zeigen. Eine solche Alternative, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Pflanze Maytenus ilicifolia, deren Wirksamkeit bei Magengeschwüren wissenschaftlich untersucht wurde.
Was ist Maytenus ilicifolia?
Maytenus ilicifolia - auch als Espinheira Santa bekannt - ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae), beheimatet in Südamerika und traditionell zur Behandlung von Magengeschwüren eingesetzt. Der immergrüne Baum wird bis zu fünf Meter hoch. Charakteristisch sind seine länglichen, elliptischen Blätter mit dornigen Kanten, die von hellgrün mit gelben Rändern an den Spitzen zu einem dunkleren, ledrigen Grün an der Basis wechseln. Trotz seiner kleinen, aber potenten roten Früchte, die sich schnell ausbreiten, ist die Pflanze nicht überall zu finden, da sie feuchte Standorte bevorzugt und nur langsam wächst.
Die Wirkung von Maytenus ilicifolia
Maytenus ilicifolia, traditionell in Südamerika zur Behandlung von Magengeschwüren eingesetzt und bietet einen vielschichtigen Ansatz zur Linderung von Geschwüren. Maytenus ilicifolia ist reich an wirksamen Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und Triterpenen, die für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt sind. Diese Stoffe schützen die Magenschleimhaut, reduzieren die Magensäuresekretion und fördern die Prostaglandinproduktion lokal in der Schleimhaut. Diese Hormone sind wichtig, um die normale Produktion von Schleim durch die Schleimhaut selbst zu gewährleisten. Korrekt dosiert findet diese Anregung ausschließlich dort statt, wo die Pflanze lokal mit den Zellen in Kontakt tritt.
Darüber hinaus bietet die Pflanze entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit von Maytenus ilicifolia, eine schützende Schicht auf die Schleimhäute zu legen.
Maytenus ilicifolia zeigt all diese positiven Effekte, ohne den pH-Wert dauerhaft zu verändern, wie es bei Protonenpumpenhemmern (Magensäureblockern) der Fall ist. Besonders bemerkenswert ist, dass die Pflanze zusätzlich eine positive Wirkung auf Geschwüre im Dünndarm und im Hinterdarm hat.
Wissenschaftlich erwiesene Wirksamkeit bei Magengeschwüren
Die Verwendung von Maytenus ilicifolia zur Behandlung von Magengeschwüren und Gastritis hat historische Wurzeln. Verschiedene Studien haben die starke Wirkung der Pflanze gegen diese Beschwerden bestätigt. Interessanterweise weist die Pflanze nicht nur wegen eines spezifischen Wirkstoffes eine heilende Wirkung auf, sondern aufgrund verschiedener Phytoverbindungen.
Eine Studie von Baggio et al. (2007) an Nagern zeigt beispielsweise, dass die Flavonoid-reiche Fraktion von Maytenus ilicifolia eine vergleichbare Wirksamkeit bei glandulären (in der drüsenhaltigen Schleimhaut) Geschwüren zeigte, die auf verschiedene Weise ausgelöst wurden (mit Ethanol, Schmerzmittel oder Essigsäure ) wie Omeprazol. Andere Studien zeigen ein ähnliches Bild reduzierte die Flavonoid-reiche Fraktion die Läsionsbildung ähnlich wie Omeprazol.
Ähnliche Effekte wurden ebenfalls für die weiteren sekundären Pflanzenstoffe Polygalacturonsäure und die Triterpene Fridelanol und Fridelin gezeigt (Cipriani et al., 2009, Queiroga et al. 2000).
Die Fütterung von Maytenus ilicifolia beim Pferd
Die heilenden Pflanzenstoffe aus M. ilicifolia können ab einer bestimmten Dosis auch ein eine schädliche Wirkung umschlagen und beispielsweise die Leber belasten. Daher sollten nur Futtermittel verfüttert werden, die analytisch genau überprüft sind und deren Dosierung an den individuellen Pflanzenstoffgehalt angepasst ist. Einen tieferen Einblick in die Sicherheit der von M. ilicifolia liefert dieser Artikel:
Viele der aktiven Wirkstoffe, insbesondere die Terpene, sind nicht wasserlöslich. Das macht sie im Magen schlecht bioverfügbar und wenig wirksam, da fettlösliche Nahrungskomponenten erst durch die Emulgatoren der Gallenflüssigkeit im Dünndarm löslich und damit wirksam werden.
Daher ist es wichtig eine Formulierung der Pflanze zu verwenden, in der die Wirkstoffe an Trägersubstanzen gebunden sind, die die Wasserlöslichkeit und damit die Aktivität im Magen gewährleisten. Ein solcher sogenannter Carrier ist natürliches Silicium.
Quellen
[1] C. L. Queiroga, G. F. Silva, P. C. Dias, A. Possenti, and J. E. De Carvalho, “Evaluation of the antiulcerogenic activity of friedelan-3β-ol and friedelin isolated from Maytenus ilicifolia (Celastraceae),” J. Ethnopharmacol., vol. 72, no. 3, pp. 465–468, Oct. 2000.
[2] C. H. Baggio et al., “Flavonoid-rich fraction of Maytenus ilicifolia Mart. ex. Reiss protects the gastric mucosa of rodents through inhibition of both H+,K+ -ATPase activity and formation of nitric oxide,” J. Ethnopharmacol., vol. 113, no. 3, pp. 433–440, Sep. 2007.
[3] T. R. Cipriani et al., “Polygalacturonic acid: Another anti-ulcer polysaccharide from the medicinal plant Maytenus ilicifolia,” Carbohydr. Polym., vol. 78, no. 2, pp. 361–363, Sep. 2009.
[4] Aziz Maleki, Helene Kettiger, Aurélie Schoubben, Jessica M. Rosenholm, Valeria Ambrogi, Mehrdad Hamidi, "Mesoporous silica materials: From physico-chemical properties to enhanced dissolution of poorly water-soluble drugs" Journal of Controlled Release, Volume 262, 2017, Pages 329-347
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