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Schweif und Mähne - Funktion und richtige Pflege


Was haben Mähne und Schweif für eine Funktion? Und wie pflegst Du die Haarpracht Deines Pferdes richtig, damit sie dicht, lang und gesund bleibt? Wir nehmen Dich mit auf einen Ausflug in die Anatomie und geben Pflegetipps.


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Was sind denn nun Mähnen: Sind sie sinnvoller Wetter- und Fliegenschutz, oder während der Evolution durch "Zufall" entstanden?

Pferde haben einerseits Mähnen, weil es schön aussieht. Das sagen nicht wir, sondern Dr. Katherine Houpt, Emeritus Professor of Animal Behaviour at Cornell University. Sie erklärt: "Erst als Pferde domestiziert wurden, wurden auch die Mähnen länger." Die Menschen züchteten das Langhaar gezielt.

Verantwortlich für die schöne Haarpracht ist ein Gendefekt namens Hypertrichie. Mähne und Schweif fallen bei diesem Gendefekt nicht aus. Das gefiel dem Menschen so gut, dass er Pferde mit Stehmähnen aus der Zucht nahm. So wurden Mähnenträger gezielt gefördert, und der Erfolg dieses Konzepts hat sich weltweit ausgebreitet: Fast alle domestizierten Rassen haben schöne, lange Mähnen und Schweife.

Ursprünglich fielen bei Pferden – wie bei anderen Equiden auch – Mähnen- und Schweifhaare beim Fellwechsel aus. Das wiederum liefert die Erklärung, warum Wildpferde, Esel und Zebras nur kurze Stehmähnen haben.

Nützen Mähnen also überhaupt nichts? Doch:

  • Sie schützen vor Regenwasser und Insekten (Kopf schütteln).

  • Reiter können sich an etwas festhalten (kein Witz, könnte ein Grund gewesen sein, warum Züchter Mähnen züchten).

  • Hengste: Wenn sie Kämpfen, beissen sie sich in den Hals. Mähnen schützen diesen Körperteil.

Schweifkunde: Dafür brauchen Pferde einen Schweif

Der Schweif hängt an der Schweifrübe, und die ist der letzte, freiliegende Teil der Wirbelsäure. Die Schweifrübe besteht aus 15 bis 21 Wirbeln. Der Muskel, der den Schweif bewegt, gehört ebenso dazu. Zu den Aufgaben des Schweifs gehören:

  • Den Intimbereich vor Wind, Schmutz und Nässe (leitet Regenwasser ab) zu schützen

  • Fliegenwedel und "Ventilator" im Sommer

  • Balanceträger

Je nach Haltung ist der Schweif ein Indiz für Muskelverspannungen, Blockaden in der Wirbelsäule oder Probleme mit dem Sattel.

Hier findest Du mehr Infos zur Pferdeschweifhaltung und wie Pferde unterschiedliche Stimmungen kommunizieren. Wird der Schweif z.B. schief getragen, dann deutet das auf einseitige Muskelverspannungen hin. Kreiselt das Pferd mit dem Schweif, deutet das oft auch von Verspannungen der Rückenmuskulatur hin.

Die Haare, gerade die Schweifhaare, sind ein Indikator für die Pferdegesundheit. Wenn er natürlich glänzt und dicht ist, ist das ein gutes Zeichen und bedeutet, dass das Pferd gut mit Nährstoffen versorgt ist.

Wenn der Schweif Deines Pferdes dünn oder trocken oder aufgescheuert ist, dann deutet das auf Probleme hin. Gründe können sein:

  • Ein schlechter Stoffwechsel

  • Parasiten

  • Ekzem

  • Hautpilz

  • Milben


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Die richtige Pflege von Mähne und Schweif

Gesunde Haare sind auch Ernährungssache. Stell deshalb sicher, dass Dein Pferd alle Nährstoffe bekommt.

Durch unsere Erfahrung mit der Kikolily-Produkteentwicklung sind wir zu Pflegeexperten geworden. Unter anderem testen wir gerade MagicHair - unser hauseigenes Entwirrungsspray für Mähne und Schweif. Es enthält keine Silikone oder andere synthetische Inhaltsstoffe, nur pflanzliche Alternativen und der Entwirrungseffekt ist quasi umgehend spürbar! In ein paar Monaten auch für Dich in unserem Shop erhältlich.

Braucht die Mähne besondere Aufmerksamkeit?

Die Mähne kannst Du täglich bürsten oder kämmen. Am besten sprühst Du sie vorher jedoch mit einem natürlichen Mähnenspray ein, damit die Haare sich leicht entwirren lassen und Du nicht zuviele Haare ausreist. Einige Haare in der Bürste sind normal, dass sind meistens tote Haare, die kurz vor dem Ausfallen sind.

Sehr lange Mähnen verfilzen oder verkletten, deshalb flechten einige Reiter die Mähne zu in verschiedene Zopffrisuren.

Wenn die Mähne Deines Pferdes auf zwei Seiten fällt, ist das meist ein Indikator für eine dicke, schwere Mähne. Du solltest sie dann nicht auf eine Seite kämmen, sondern so lassen, wie sie ist. Häufig ist sie recht schwer und es könnte zu Muskelproblem kommen, wenn Du sie auf eine Seite kämmst. Zum Beispiel bei den Isländern.

Schweifpflege

Es gibt eine Sache, die für einen schönen Schweif sorgt: Den Schweif niemals mit einer Haarbürste bürsten, sondern eine breitzinkige Bürste oder Kamm verwenden.

Wenn Du heftig bürstest, reisst Du schneller Haare aus, als sie nachwachsen können. Langfristig führt das zu einem kümmerlichen Schweif. Besser ist das Verlesen von Hand. Beim Verlesen löst Du Stroh, Dreck & co. und sortierst Schweifhaare von Hand. Falls Du doch einmal bürsten musst, wickle den Schweif um Deine Hand und halte den Ansatz fest. Dann reisst Du kaum Haare aus.

Um das Ganze einfacher zu machen und nicht zu viele Haare auszureissen, benutzt auch beim Schweif am besten ein natürliches Mähnenspray, bevor Du anfängst Haare „auszurupfen“.

Zum Waschen von Mähne und Schweif solltest Du ein gutes Pferdeshampoo mit dem richtigen pH-Wert wählen. Warum das so ist, erklären wir in unserem kostenlosen E-Book. Du kannst es auf unserer Startseite downloaden. Noch ein Wort zur Länge: Schneide den Schweif regelmässig über den Fesseln ab. Pferde reissen sich Teile des Schweifs aus, wenn die Haare zu lang sind, weil sie beim Aufstehen oder Rückwärts gehen mit den Hinterhufen drauftreten.

Findest Du diesen Artikel hilfreich? Hinterlass mir gerne einen Kommentar.

Bis nächste Woche, Nicole

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