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AutorenbildNicole Anhalt

Hauterkrankungen bei Pferden: Teil 2


Im ersten Teil haben wir uns den Aufbau der Haut angeschaut. In diesem Beitrag befassen wir uns mit den häufigsten Hautkrankheiten des Pferdes. Ein Pferd mit glänzendem, glattem Fell ist gesund. Pferde, die ein struppiges, stumpfes Fell haben, leiden manchmal unter einem chronischen Problem wie Parasiten, schlechter Ernährung oder anderen Hautkrankheiten. .

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pferdemassage

Hauterkrankungen können aufgrund von infektiösen oder nicht infektiösen Faktoren auftreten, oftmals treten sie auch kombiniert auf.

PILZE

Am häufigsten aller Hautkrankheiten kommen beim Pferd Pilze vor; der Pilzbefall mit Microsporen und Trichophytie ist am häufigsten. Diese Pilzarten verursachen kreisförmige, schuppige haarlose Stellen überall am Pferd. Sie sind sehr ansteckend und müssen mit Antimykotika, wie z. B. Imaverol behandelt werden.

Wichtig ist, dass die Behandlung mehrmals wiederholt wird, da nicht alle Pilze sofort absterben. Gegen einige Pilzarten kann man das Pferd impfen.

Die Erreger können auch über Decken oder Putz-, Zaum- und Sattelzeug übertragen werden. Die solltest Du gut desinfizieren. Der sekundäre Hautpilzbefall tritt in Gurt- und Sattellage auf, ist für das Pferd schmerzhaft und kann leicht entzünden. Die Behandlung ist gleich wie oben beschrieben.

Mein Geheimtipp: Lebermoossextrakt! Lebermoosextrakt ist ein Naturprodukt, welches gegen Pilze und Bakterien wirkt. 20 ml mit 100 ml lauwarmen Wasser mischen und die befallenen Stellen grossflächig besprühen oder abtupfen und drauf lassen – nicht abwaschen. Kann man anfangs täglich machen und sobald eine Besserung eintritt, kann man die Intervalle länger machen. Die Wirkung zeigt sich schon nach wenigen Behandlungen. Und die Anwendung ist für Pferde komplett unbedenklich.

Achtung: Pilzinfektionen können sich auch auf den Menschen übertragen. Daher bitte immer Handschuhe tragen und direkten Körperkontakt mit dem Pferd vermeiden.

VIREN

Viren verursachen sichtbare Hautveränderungen: Warzen. Die Pappilomatose ist die am meisten auftretende Viruserkrankungen bei Pferden. Papovaviren sorgen für warzige Hauveränderungen, meistens im Gesicht. Die Warzen heilen jedoch meist nach einigen Wochen problemlos ab. Nur wenn die Warzen verletzt werden, muss man sie behandeln. Sie kommen vor allem bei jungen Pferden vor.

Grössere, warzenähnliche Geschwülste, die im Gurt, Genital-, Augen-, Ohren und Extremitätenbereich auftreten, nennt man Sarkoide. Sie können flach, beerenartig oder mit Stiel sein und oft aufplatzen. Obwohl es ein bösartiger Tumor ist, beeinträchtigt das Pferd meistens nur, wenn er aufplatzt oder im Bereich der Sattel-, Gurt- oder Zaumzeuglage wächst. Entfernen bringt häufig nichts, da die Wunden schlecht heilen oder die Sarkoide nachwachsen. Kleinere Tumore kann man medikamentös behandeln.

BAKTERIEN

Dermatophilose/Regenräude

Sie tritt vor allem in der feuchten Jahreszeit auf. Die Ursache sind Dermatophilus congolensis, und betroffen sind die Stellen, die dem Regen ausgesetzt sind. Auf dem Rücken und dem Rumpf können sich Pusteln bilden, die, wenn sie abheilen, nasse haarlose Stellen auf der Haut hinterlassen. Die Bakterien können aber auch in kleine Verletzungen eindringen und dort Entzündungen provozieren. Hauptansteckungsquelle sind jedoch Fliegen, die die Bakterien in die kleinen offenen Wunden übertragen.

Allgemein treten bakterielle Hautinfektionen aufgrund von Verletzungen auf, die dann zu Fisteln, Geschwüren und Abszessen führen. Man muss für die Behandlung Hautproben vom Tierarzt entnehmen lassen. Aufgrund eines Antibiograms kann dieser entsprechende Antibiotika verabreichen.

Mauke kann ebenfalls durch eine bakterielle Infektion entstehen. Über Krankheiten wie Mauke, Räude (Parasitose) Allergien und Sommerekzem möchten wir in diesem Blogbeitrag jedoch nicht schreiben. Du findest dazu viele Informationen im Internet, zum Beispiel auch über die Suchfunktion bei Youtube.


hauterkrankungen pferd

PARASITOSEN

Hautprobleme können auch durch Parasiten entstehen. Häufig nisten sich Läuse, Milben und Haarlinge ein. Du erkennst, dass Läuse oder Haarlinge ein Pferd befallen haben, wenn haarlose, juckende, zum Teil blutige Stellen auftreten - besonders unter der Mähne, im Hals-, Brust-, und Schweifbereich. Die Läuse (Blutsauger) und Haarlinge (Haarfresser) sind übertragbar und kommen besonders bei zotteligen Pferden oder Pferden mit geschwächtem Immunsystem vor.

Behandeln kannst Du Haarlinge mit einer Waschung mit Antiparasitika. In schweren Fällen (Sarcoptesmilben) muss der Tierarzt Injektionen resp. Medikamente übers Futter verabreichen.

Die wichtigste Präventionsmassnahme ist Hygiene, guter Insektenschutz und ein starkes Immunsystem. Desinfizierende Waschungen können – richtig eingesetzt – ebenso helfen.

Unproblematisch für die Haut sind die Eier der Magendassel (Gasterophilus). Sie sind meistens gelb, gut sichtbar und kleben vom Spätsommer bis zum Winter an den Vorderbeinen der Pferde. Sie gelangen aber durch scheuern und lecken an ihren eigentlichen Schädigungsort - den Magen. Daher müssen diese Eier immer sofort entfernt werden.

HORMONBEDINGT

Hormonbedingte Störungen der Haut kommen aufgrund einer Dysfunktion der Hypophyse vor. Ein Beispiel ist das Equine Cushing-Syndrom, eine Überfunktion der Nebennierenrinde.

Das Cushings-Syndrom kommt relativ häufig bei älteren Pferden vor: Haarausfall, lange, feine, lockige Felle, die lange für einen Fellwechsel benötigen und ihn schlecht durchmachen, Muskelabbau, Hängebauch sind Symptome. Die Ursache dafür kann aber auch ein Tumor sein.

In jedem Fall empfehlen wir immer Rücksprache mit Eurem Tierarzt zu nehmen, wenn Euer Pferd ungewöhnliche Veränderungen der Haut zeigt.

Wie findest Du diesen Teil des Artikels? Mehr zur Haut und zur natürlichen Pferdepflege kannst Du in unserem gratis E-book "Detox für dein Pferd" nachlesen. Auf unserer Webseite kannst Du Dich in unserer Mailingliste eintragen und es gratis herunterladen.

Bis nächste Woche, Nicole

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